Bereits vor Corona war Urlaub mit dem Flugzeug in den Schlagzeilen. Insbesondere Kurztrips ins Ausland, wie nach Barcelona oder Venedig kamen nicht gut weg. Flugzeuge belasten das Klima, weil sie viel CO2 in die Atmosphäre blasen. Zumindest den Trend zu Kurztrips scheint Corona umgekehrt zu haben. Eine Analyse der Unternehmensberatung McKinsey bestätigt, dass die Deutschen wieder einen längeren Haupturlaub planen. Doch sind künftig Flugreisen überhaupt noch guten Gewissens möglich? Wir sagen ja und erläutern unter welchen Bedingungen.

Fernweh: stressfrei mit dem Flieger in den Urlaub

Wer nur sechs Wochen Jahresurlaub hat, versucht seine freien Wochen so effektiv wie möglich zu nutzen. Packt den Stressgeplagten das Fernweh, bucht er kurzerhand einen Flug. Günstige Flüge oder gar All-inclusive-Angebote versprechen einen Traumurlaub in exotischen Gebieten. Doch mit Flug, Übernachtung und Verpflegung allein ist es nicht getan. Gerade Traum-Reiseziele können ins Geld gehen, weil der Tourist so viel wie möglich sehen möchte. Rio de Janeiro mit dem Zuckerhut und der Copacabana, Peru mit Machu Picchu, eine Rundreise durch den Westen der USA oder Thailand, Vietnam und Kambodscha. Manche kombinieren ihren Traumurlaub auch mit dem Glücksspiel, um die Reisekasse zu füllen. Las Vegas mit seinen unzähligen, atemberaubenden Casinos ist ein lohnendes Ziel. In gut 15 Stunden ist der Glücksspieler am Ziel seiner Sehnsucht.

Guten Gewissens fliegen mit Kompensation

Australien am anderen Ende der Welt ist ein beliebtes Reiseziel. Einmal Down Under auf Crocodile Dundees Spuren durch im Outback auf Aborigines treffen. Doch auf dem Weg dorthin bläst das Flugzeug pro Passagier knapp 3 Tonnen in die Luft. Damit liegt er eine Tonne über dem klimaverträglichen jährlichen Durchschnitt. Nun könnte ich nur alle zwei Jahre Fernreisen antreten und hätte es damit kompensiert. Eine andere Möglichkeit ist, für die ausgestoßene CO2-Menge an Umweltprojekte zu spenden. Wer nicht gerade
mit dem Privatjet einen Luxusurlaub antritt, kann direkt bei der Flugbuchung für CO2-Kompensation sorgen. Fluggesellschaften wie Lufthansa und Ryanair bieten dies an. Der Betrag hängt davon ab, wie schnell kompensiert werden soll. Soll das nach Sydney ausgestoßene CO2 in zwei Jahren ausgeglichen sein, kostet das stolze 1.200 Euro. Bei einer Kompensation in 20 Jahren sind es noch 55 Euro. Die CO-Spende für europäische Flugziele ist aufgrund des geringeren Ausstoßes niedriger. Die Spende fließt über gemeinnützige Organisationen in globale Klimaschutzprojekte.

Bewusst fliegen mit umweltfreundlicheren Airlines

Nicht nur die Flugstrecke hat einen Einfluss auf den CO2-Ausstoß, sondern auch die gewählte Fluggesellschaft. Die Unterschiede sind dabei enorm, wie der Airline Index der Klimaschutzorganisation Atmosfair aufdeckt. Hat eine Airline vor allem ältere Maschinen in ihrem Pool, liegt der Pro-Kopf-Ausstoß höher als bei moderneren Flugzeugen. Vorn dabei
bei umweltfreundlicheren Fliegern sind TUI und Condor. Das liegt bei den Ferienfliegern jedoch an der engen Bestuhlung, die den Pro-Kopf-Verbrauch drückt. Positiv auf den CO2-Verbrauch wirkt sich natürlich auch die Auslastung der Maschinen aus. Weit vorn liegt hier Ryanair. Doch die Zukunft liegt nicht allein in Effizienzsteigerungen oder Verzicht. Technologische Innovationen sind notwendig, um einen emissionsfreien Flugverkehr sicherzustellen. Eine große Rolle spielen dabei erneuerbare Energien, wie Windräder, Solarstrom oder Wasserstoff.

 

 

 

 

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